Neue Mensa: Meilenstein für nachhaltiges Bauen
Die Stadt Vreden setzt ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Modernität mit dem Neubau der Mensa an der Berkel. Von April bis Oktober 2024 entstanden aus über 1.000 Kubikmetern Beton ein architektonisch ansprechendes und ökologisch optimiertes Gebäude – ein Vorbild für ressourcenschonendes Bauen.
Recyclingbeton ist nicht nur ein Baustoff, sondern eine Haltung. Für die neue Mensa der Sekundarschule in Vreden (NRW) war von Anfang an klar: Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt. Der Rat der Stadt Vreden hatte ein umfassendes Energie- und Nachhaltigkeitskonzept beschlossen, das verschiedene Aspekte berücksichtigt.
Die energetische Versorgung soll über Erdwärme sowie eine Photovoltaikanlage erfolgen, um den Bedarf an erneuerbarer Energie abzudecken. Um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren, gab es den Wunsch nach Holz als vorherrschendem Baustoff. Und auch eine Dachbegrünung soll zur Verbesserung der Wärmeisolierung beitragen und die ökologische Integration des Gebäudes in die Umgebung unterstützen. Mit dem Einsatz von Recyclingbeton lassen sich zudem die Treibhausgasemissionen der Bauweise reduzieren.

Lars Koch, Key Account Manager bei Holcim, erklärt: „Wir wollten zeigen, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert – mit innovativen und ressourcenschonenden Materialien.“ Dies wurde durch den Einsatz von über 865 Kubikmetern Recyclingbeton (R-Pact) realisiert, der 82 Prozent des gesamten Bauvolumens ausmacht. Holcims Recyclingbeton kombiniert dabei höchste Materialqualität mit Nachhaltigkeit.
Der Einsatz von rezyklierte Gesteinskörnung Typ-II reduziert den Bedarf an Primärrohstoffen. Sichtbetonelemente, die aus recycelter Gesteinskörnung bestehen, zeigen auf der anderen Seite, wie modernste Technik und Umweltbewusstsein vereint werden können: Wände, bei denen der Ziegelzuschlag durch Stocken sichtbar gemacht wird, sind gleichermaßen ein optisches wie ökologisches Highlight.
Ort der Begegnung
Die Grundsteinlegung im Mai vergangenen Jahres war ein bedeutender Moment für die Stadt. Notwendig geworden war der Rohbau, da die bisherige Mensa ihre Kapazitäten erreicht hatte und den Anforderungen nicht mehr nachkam. Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp betonte: „Mit dem Bau der Mensa (...) investieren wir in die künftige Bildung unserer Kleinsten. Wir sind überzeugt: Jeder Euro, den wir in Bildung investieren, ist ein gut investierter Euro.“
Den benötigten Zuschlag für das Projekt lieferte die Firma Seggewiss aus Velen, ein lokales Abbruch- und Aufbereitungsunternehmen mit kurzen Wegen zu den Standorten der Holcim im Münsterland. Das für seine hohen Qualitätsstandards geschätzte Material kam bei diesem Projekt als Typ II zum Einsatz.

Enge Zusammenarbeit
Die enge Zusammenarbeit zwischen Holcim, Temmink Bau und dem Architekturbüro Bock Neuhaus Partner spielte eine zentrale Rolle in der erfolgreichen Umsetzung des Projekts. „Diese Kooperation hat gezeigt, wie wichtig Partnerschaften für den Erfolg nachhaltiger Bauvorhaben sind“, so Lars Koch. Und auch Stefan Einck, Bauleiter bei Temmink Bau, zeigte sich sehr zufrieden. „Der Beton kam beim Fundament, der Sohlplatte, den Außenwänden sowie den Sichtbetonwänden zum Einsatz. Es kann bei Projekten mit neuen Materialien immer mal zu kleineren Problemen kommen, aber der Austausch mit Holcim war auf Augenhöhe und die Zusammenarbeit hat wunderbar funktioniert.“
Das Projekt wurde im Rahmen eines Werkstattverfahrens entwickelt, bei dem das Architekturbüro Bock Neuhaus Partner mit seinem zukunftsweisenden Konzept überzeugen konnte. Die neue Mensa wird Platz für rund 300 Schülerinnen und Schüler bieten und mit modernen Küchen-, Unterrichts- und Besprechungsräumen ausgestattet sein. Die Fertigstellung ist für Sommer 2025 geplant.
Rezyklierte Gesteinskörnung Typ-II
Rezyklierte Gesteinskörnung wird aus Abbruchbeton gewonnen und schont natürliche Ressourcen. Typ-II besteht zu mindestens 70 % aus Beton oder Naturstein, während bis zu 30 % Nebenbestandteile wie Ziegel oder Kalksandstein sein können. Im Vergleich dazu ist Typ-I mit mindestens 90 % reiner. Bei mechanisch bearbeitetem Sichtbeton können die Nebenbestandteile von Typ-II eine lebendigere Struktur und Farbvielfalt erzeugen, was für kreative Gestaltungsideen interessant ist. Zudem ist Typ-II ressourcenschonender und oft kostengünstiger, wodurch Nachhaltigkeit und Ästhetik vereint werden.
ECOCycle®: Kreislaufwirtschaft für nachhaltiges Bauen
ECOCycle®: Kreislaufwirtschaft für nachhaltiges Bauen
Ein wichtiger Baustein für zirkuläres Bauen ist unsere ECOCycle®-Plattform, die Abbruchmaterialien in hochwertige Baustoffe wie Zement, Beton und Gesteinskörnungen zurückverwandelt. ECOCycle trägt so aktiv zur Ressourcenschonung bei.
Produkte mit dem ECOCycle-Gütesiegel enthalten mindestens zehn Prozent recycelte Stoffe und sind am Ende ihrer Nutzungsdauer ihrerseits vollständig recycelbar. Unsere innovativen Produkte und Lösungen zeigen schon heute, dass die wichtigsten Rohstoffquellen der Zukunft nicht mehr Sand- und Kiesgruben sind, sondern Bestandsbauten in unseren Städten.
Der Fachbegriff dafür ist Urban Mining, also die Nutzung bestehender und ausgedienter Gebäude, bei denen das Material recycelt oder wiederverwendet wird.
Insgesamt haben wir allein bei Holcim Deutschland 2023 in der Produktion mehr als zwei Millionen Tonnen an Sekundärroh- und -brennstoffen eingesetzt, die wir aus Reststoffen gewonnen haben.
Mit ECOCycle
- sorgen wir für Kreisläufe im Bausektor
- reduzieren wir die Menge deponierter Materialien
- verringern wir den Abbau von Rohstoffen
- verbrauchen wir weniger Flächen
- erhalten wir Lebensräume
- stärken wir die Artenvielfalt

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