Kreislaufwirtschaft
Aus Beton muss wieder Beton werden
Kreislaufwirtschaft bei Holcim Deutschland
Bei Holcim steht der Kreislaufgedanke im Mittelpunkt des Handelns und er ist Teil unserer „Netto-Null“-Reise: Denn wir wollen die Auswirkungen unserer Tätigkeit auf die Umwelt insgesamt reduzieren. Es ist unstrittig, dass Industrie und Gesellschaft angesichts des Klimawandels nicht weitermachen können wie bisher. Wir sind es nachfolgenden Generationen schuldig, verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umzugehen, die uns zur Verfügung stehen. Deshalb bauen wir bei Holcim eine Welt, in der es immer mehr Kreisläufe gibt und immer weniger Abfälle.
Die Bauindustrie ist in Deutschland für mehr als 50 % des Abfallaufkommens verantwortlich. Das muss sich ändern. Bereits heute lassen sich viele Baustoffe schon in Kreisläufen statt linear nutzen. Sogar Zement und Beton. Die Welt von morgen braucht einen neuen Umgang mit dem Gestern. Bei Holcim Deutschland sorgen wir dafür, dass aus alt wieder neu wird. Oder anders gesagt: Aus Beton muss wieder Beton werden und aus Häusern wieder Häuser. Damit Ressourcen geschont und Emissionen reduziert werden. Dafür hinterfragen wir alles, was wir tun – und uns selbst. Wir transformieren unser Geschäftsmodell und entwickeln integrierte Industrieprozesse, in denen jeder Stoff, der anfällt, für andere Zwecke verwendet werden kann. Sogar CO2.
Unsere Kreislauf-Strategie
- Wir ersetzen fossile durch alternative Energieträger in der Zementproduktion, die stofflich in das Endprodukt eingebunden werden.
- Die Technologie unserer ECOCycle® Center ermöglicht, dass aus Beton wieder Beton wird - und aus Häusern wieder Häuser.
- Wir entwickeln das in der Produktion unvermeidbare Klimagas CO2 zu einem wertvollen Rohstoff für andere Industrien.
Unsere Vision: CO₂ in Kreisläufe einzubringen
Holcim setzt auf die Nutzung von CO₂ im Kreislauf. Wir wollen das in der Produktion unvermeidbare CO₂ zu einem wertvollen Rohstoff für andere Industrien entwickeln: Das CO₂ wird im Zementwerk abgeschieden und hochrein aufbereitet, sodass es weiterverarbeitet und genutzt werden kann – beispielsweise in der chemischen Industrie als Ersatz für fossile Kohlenstoffe oder in biotechnologischen Prozessen. Wie bei unserem Leuchtturmprojekt Carbon2Business in Lägerdorf.
Das Carbon Capture and Utilization (CCU) -Konzept ist ein wichtiger Hebel für die Kreislaufwirtschaft und die Dekarbonisierung unserer Industrie. Unsere Vision ist es, das CO₂ in Kreisläufe einzubringen und dadurch dauerhaft zu binden. Das Treibhausgas wird bei diesem Ansatz beispielsweise zu einem Klemmbaustein. Wenn dessen Lebensdauer erschöpft ist, kann er als Ersatzbrennstoff energetisch im Oxyfuel-Ofen verwertet werden, wobei das CO₂ wieder abgeschieden wird und nach Aufbereitung erneut als Grundstoff dient, zum Beispiel für neue Joghurtbecher. Somit entsteht ein geschlossener CO₂-Kreislauf, bei dem das Gas nicht in die Atmosphäre entweicht.
Die Stadt als Rohstofflager
Beim nachhaltigen Bauen geht es auch, aber nicht nur um die CO₂-Reduktion. Ein ebenso wichtiger Faktor ist die Schonung von Primärrohstoffen. Deshalb wollen wir alle Stoffströme entlang der Wertschöpfungskette Beton in echte Kreisläufe bringen – neben der Dekarbonisierung der Zementproduktion ein zweiter großer Hebel bei der Transformation der Baubranche.
Unsere innovativen Produkte und Lösungen zeigen schon heute, dass die wichtigsten Rohstoffquellen der Zukunft nicht mehr Sand- und Kiesgruben sind, sondern Bestandsbauten in unseren Städten. Der Fachbegriff dafür lautet Urban Mining, also die Nutzung bestehender und ausgedienter Gebäude, bei denen das Material recycelt oder wiederverwendet wird. Kreislauf bedeutet für uns, die Nachnutzung gleich mitzudenken – und schon beim Bauen zu fragen: Wie kann das Material später weiterverwendet oder recycelt werden?
Bei der Umsetzung arbeiten wir eng mit verschiedenen Partnern zusammen, wie zum Beispiel Madaster, einem digitalen Verzeichnis für Gebäude, Materialien und Infrastruktur mit dem Ziel, Bauprodukte und Baustoffe für eine spätere, möglichst gleichwertige Nutzung verfügbar zu machen. Insgesamt haben wir bei Holcim Deutschland 2023 in der Produktion ca. 2,1 Millionen Tonnen an Sekundärroh- und -brennstoffen verwendet, die wir aus Reststoffen gewonnen haben, darunter auch viele recycelte mineralische Bau- und Abbruchmaterialien (Construction and Demolition Material=CDM). So machen wir aus alt wieder neu und aus Abbruch hochwertige neue Baustoffe.
ECOCycle® Inside
Um den Bedarf an primär gewonnenen Materialien zu reduzieren, ist die Entwicklung von Technologien für zirkuläres Bauen und die hochwertige Aufbereitung von Rohstoffen ein wichtiger Schlüssel. Deshalb hat Holcim die ECOCycle®-Plattform für zirkuläres Bauen entwickelt. Diese ermöglicht die effiziente Logistik, sortenreine Baustofftrennung, Zerkleinerung und hochwertige Aufbereitung von Bauabbruchmaterialien – und somit die neue Nutzung von alten Baustoffen.
Einsatz alternativer Roh- und Brennstoffe
Geocycle schließt Materialkreisläufe
Um natürliche Rohstoffe zu schonen und Stoffkreisläufe zu schließen, setzen wir in unseren Zementwerken auch immer mehr alternative Roh- und Brennstoffe (AFR = Alternative Fuels and Raw Materials) statt natürlicher Ressourcen ein. Anstelle von Primärrohstoffen wie Kalkstein und fossilen Brennstoffen werden zunehmend industrielle Nebenprodukte wie Flugasche, Hüttensand oder Klärschlamm sowie biogene Abfälle verwertet.
Geocycle ist Teil der Holcim Gruppe und verlässlicher Partner im Bereich innovativer Recycling- und Verwertungslösungen. Bei wachsender Weltbevölkerung und zunehmender Urbanisierung ist ein nachhaltiges, wissenschaftlich erprobtes Abfallmanagement dringlicher denn je. Geocycle bietet hierfür Lösungen, indem es Abfall in Ressourcen umwandelt. Ziel ist es dabei, den Einsatz alternativer Brennstoffe weiter zu optimieren, langfristig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten und damit die CO₂-Emissionen deutlich zu reduzieren. Dies bringt einen doppelten Vorteil: Denn die Verbrennung von Ersatzbrennstoffen, auch als Co-Processing bezeichnet, belastet die Umwelt weniger als die Deponierung.
Qualitätsgeprüfte Reststoffe wie Biomasse, Dachpappe oder Kunststofffraktionen aus Verpackungs- und Gewerbeabfällen werden statt fossiler Brennstoffe wie Braun- und Steinkohle eingesetzt und rückstandsfrei verwertet. Im Jahr 2023 wurden 77,5 Prozent des thermischen Energiebedarfs in der Klinkerproduktion der Holcim Deutschland Gruppe durch alternative Brennstoffe abgedeckt.
Neben Co-Processing ist Geocycle auf die Aufbereitung von industriellen Reststoffen für die Verwendung als alternativer Rohstoff spezialisiert. Auf einer innovativen Aufbereitungsplattform werden industrielle Reststoffe, die nicht mehr recycelt werden können, für den Einsatz im Zementklinkerofen vorbereitet. Aus unterschiedlichen Materialien, wie z. B. Reststoffen der Stahlindustrie, Aschen und Stäube entstehen hier alternative Rohstoffe, die für die Zementproduktion notwendig sind. Bei diesem Prozess ist die Qualitätskontrolle zur Überwachung der Zusammensetzung ein zentrales Element.
So leisten wir bei Holcim Deutschland mit Geocycle einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Umweltbelastungen und tragen im Wesentlichen zu einer nachhaltigen Nutzung begrenzter Ressourcen bei. Wir denken Kreislaufwirtschaft ganz im Sinne unseres Firmenmottos: Mit weniger besser bauen.
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