Können wir das Bauen neu erfinden?
Wir bauen eine Welt, in der es immer mehr Kreisläufe gibt und immer weniger Abfälle. Visionär. Spektakulär. Zirkulär.
Wir können nicht weitermachen wie bisher. Der Klimawandel ist dramatisch. Deshalb sorgen wir dafür, dass aus alt wieder neu wird. Und aus neu innovativ. Damit Ressourcen geschont und Emissionen reduziert werden. Dafür hinterfragen wir alles, was wir tun – und uns selbst. Wir transformieren unser Geschäftsmodell und entwickeln integrierte Industrieprozesse, in denen jeder Stoff, der anfällt, für andere Zwecke verwendet werden kann. Sogar CO2.
Darin liegt die aktuell größte Herausforderung für unser Unternehmen und unsere Branche, aber auch unsere gesamte Wirtschaft und die Gesellschaft. Denn die Herstellung von Baustoffen wie Zement und Beton geht mit immensen CO2-Emissionen einher. Zugleich sind Zement und Beton unverzichtbar. Ob beim Bau energieeffizienter Häuser, Büros und Fabriken, bei Fundamenten von Windkraftanlagen oder Schienentrassen für die Verkehrswende: Eine nachhaltige Welt lässt sich nur auf und mit Beton errichten.
Kann die Zementindustrie beim Klimaschutz mitmischen?
Ja, natürlich – und sie muss es auch! Die Herstellung von Zement geht mit hohen CO2-Emissionen einher. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Es gibt viele Fragen zur Zukunft unserer Branche. Wir entwickeln die Antworten und bieten nachhaltige Produkte und Lösungen für die Baustoffwende. Diese treiben wir als Vorreiter in der Branche maßgeblich voran.
Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft sind die größten Herausforderungen für nachhaltiges Bauen. Wir entwickeln die moderne Baustoffherstellung, damit aus Häusern wieder Häuser werden – und aus CO2 ein Rohstoff für die Industrie. Dafür bauen wir in Lägerdorf eines der ersten klimaneutralen Zementwerke der Welt, das Kohlendioxid aus der Abluft abscheidet und für die Weiterverarbeitung nutzbar macht.
Wir denken in Kreisläufen, denn die Zukunft des Bauens ist zirkulär. Daher arbeiten wir daran, alle eingesetzten Stoffe und unsere Produkte in Kreislaufprozesse einzubinden – vom CO2 aus unserer Zementproduktion über Gesteinskörnungen bis hin zum Zement selbst. Damit übernehmen wir Verantwortung für die Gesellschaft und zukünftige Generationen.
Können Emissionen Rohstoffe sein?
Genau daran arbeiten wir. Wir stellen uns nicht nur Fragen, sondern liefern Lösungen. Wir wollen Verantwortung übernehmen, denn die Zementindustrie ist für circa acht Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig ist Zement unverzichtbar: für Häuser, Fabriken, Brücken, Schienentrassen oder die Fundamente von Windkraftanlagen.
Um die Dekarbonisierung unserer Branche voranzutreiben, realisieren wir bei Holcim in allen deutschen Zementwerken Projekte zur vollständigen Dekarbonisierung.
An unserem Standort Lägerdorf bauen wir eines der ersten klimaneutralen Zementwerke der Welt. 2028 soll es in Betrieb gehen. Mit einem Zementofen, der das Kohlendioxid zu nahezu 100 Prozent aus dem Abgas abscheidet und hochrein aufbereitet, sodass es zum Beispiel in der chemischen Industrie weiter genutzt werden kann. So wird das CO2 zum Rohstoff.
An unseren Standorten in Beckum und Höver setzen wir ebenfalls auf innovative CO2-Abscheidetechnologien, wie die Aminwäsche und die membranbasierte Abtrennung von CO2 und dessen anschließende Weiternutzung. Dabei verfolgen wir einen ambitionierten Zeitplan und wollen bis 2030 alle drei Zementwerken technisch für net-zero umgerüstet haben.
So sorgen wir dafür, dass einer der wichtigsten Baustoffe auch in Zukunft zur Verfügung steht – klimaneutral hergestellt. Bauen wir zusammen die Welt neu.
Nachhaltig bauen: Dasselbe in Grün?
Zu 100 Prozent! Wir bauen umweltfreundlich und ressourcenschonend bei unveränderter Qualität. Verzicht gibt es bei uns nur bei den Emissionen. Denn unsere nachhaltigen Betone verursachen schon heute bis zu 70 Prozent weniger CO2-Emissionen als Standardbeton (CEMI), lassen Architekt:innen und Bauenden dabei aber alle gewohnten Freiheiten, um ihre Vorstellungen zu verwirklichen – und das bei bis zu 45 Prozent Recyclinganteil.
Unsere carbonbewehrten Betonelemente (CPC) sind filigran und dennoch hoch belastbar. Vielseitig, seriell und zugleich flexibel einsetzbar. Für lange Nutzungsdauern von 100 Jahren und mehr. Und danach? Sind sie zu 100 Prozent recycelbar!
Unsere ECOPlanet-Zemente gehören zu den klimafreundlichsten, die heute angeboten werden. Und wir machen sie noch besser – durch eine künftig CO2-neutral Zementproduktion.
Für die nachhaltige Transformation von Holcim entlang der gesamten Produktionskette und die dringend benötigte Baustoffwende tätigen wir große Investitionen – sei es bei der Entwicklung neuer Produkte, der Weiterentwicklung bestehender Produkte, dem Aufbau neuer Produktionsverfahren von Zement, der Dekarbonisierung unserer Flotte oder Investitionen für grüne Energie: So bauen wir gemeinsam die Zukunft.
Kann man Häuser recyclen?
Ja, tatsächlich! Und das müssen wir auch. Denn die Rohstoffe auf der Erde sind begrenzt.
Baustoffe sollten deshalb niemals zu Abfall werden. Wir arbeiten daran, dass die wichtigsten Rohstoffquellen der Zukunft nicht mehr Sand-, Kiesgruben und Steinbrüche sind, sondern Bestandsbauten in unseren Städten.
Aus alten Häusern, Fabriken und Brücken müssen neue entstehen. Daher verlängern wir die Lebensdauer unserer Materialien und optimieren die Eigenschaften unserer Produkte, recyceln sie, bereiten sie auf und geben ihnen dadurch ein zweites, drittes oder ein x-tes Leben.
Geht Neubau ohne Abbau?
Wichtig ist, die Nachnutzung eines Gebäudes bereits bei dessen Entwicklung mitzudenken. Schon beim Planen müssen wir uns fragen: Wie kann das Material später weiter verwendet oder recycelt werden? So stellen wir sicher, dass unsere Baustoffe niemals zu Abfall werden, sondern in einen Kreislauf eintreten.
Unsere CPC Betonelemente erlauben uns bis zu 80 Prozent Material einzusparen. Damit schonen wir nicht nur natürliche Ressourcen, wir senken auch den CO2-Fußabdruck von Bauteilen um bis zu 75 Prozent.
Bereits jetzt enthalten unsere R-Betone bis zu 45 Prozent aufbereitetes Material. Dort, wo wir doch neues Material abbauen müssen, erstellen wir aufwendige Renaturierungspläne: Wir haben uns das Ziel gesetzt, alle Abbaugebiete in einem ökologisch besseren Zustand zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.
Wieso auf Nachhaltigkeit bauen?
Beton ist das sprichwörtliche Fundament der modernen Welt. Wohnhäuser, Industriegebäude und Infrastruktur wie bspw. Straßen und Brücken – fast alles, das uns ganz selbstverständlich umgibt und worauf unser tägliches Leben beruht, ist auf Beton gebaut. Und das wird es auch in Zukunft sein. Auch für die Energiewende.
Ob beim Bau energieeffizienter Häuser, bei Fundamenten von Windkraftanlagen oder Schienentrassen für die Mobilität der Zukunft – eine nachhaltige Welt lässt sich nur auf und mit Beton errichten.
Und gleichzeitig können wir nicht so weitermachen wie bisher. Die Zementherstellung geht mit immensen CO2-Emissionen einher. Der Klimawandel verlangt von uns, Verantwortung zu übernehmen. Und das tun wir.
Wir sorgen dafür, dass aus alt wieder neu wird. Und aus neu innovativ. Damit Ressourcen geschont und Emissionen reduziert werden. Damit wir und künftige Generationen gut leben können.
Ist der Beton von morgen von gestern?
Bei uns schon! Denn wir haben den Gedanken der Kreislaufwirtschaft zu einem zentralen Pfeiler unserer Unternehmensstrategie gemacht und integrieren ihn als Prinzip in sämtliche Unternehmensbereiche. Was das heißt? Recycling.
Wir machen alte Häuser zu neuen, schließen Stoffkreisläufe, verwerten alten Beton wieder, anstatt ihn zu entsorgen. Dafür trennen wir beispielsweise Baustoffe in unseren ECOCycle-Centern sortenrein und schaffen durch hochwertige Aufbereitung einen Kreislauf der Qualität.
Die Zukunft ist zirkulär. Nichts kommt weg, es wird nur umgenutzt oder wiederverwertet und bekommt ein nächstes und übernächstes Leben. Kreislauf eben. Mit technischen Innovationen und nachhaltigen Visionen bauen wir so eine lebenswerte Zukunft für alle Generationen.
Können wir wirklich was bewegen?
Definitiv! Und das müssen wir auch. Nur: Allein ändern wir nichts. Kooperation ist für uns ein Schlüsselwort. Als Holcim Deutschland setzen wir Impulse für nachhaltiges Bauen und die klimafreundliche Transformation der Wirtschaft. Gelingen kann diese aber nur, wenn alle an der Wertschöpfungskette Bau beteiligten Akteure mitmachen.
Beim Brennen von Zementklinker entstehen zwei Drittel des anfallenden CO2 prozessbedingt aus dem Rohmaterial und sind damit unvermeidbar. Um die Zementproduktion nachhaltig umzubauen und Klimaneutralität zu erreichen, sind neue Carbon Capture-Technologien und sektorenübergreifende Lösungen notwendig – etwa Allianzen mit den Bereichen Grüne Energie, Wasserstoffproduktion, Wärme, Grundstoffindustrie oder Mobilität.
Wir fördern daher den Austausch zu ressourcenschonendem Bauen, auch über Branchengrenzen hinweg. Wir suchen den Dialog mit Industriepartnern und Politik und bringen unsere Expertise ein, um den infrastrukturellen und rechtlichen Rahmen für die Baustoffwende zu schaffen. Dafür haben wir sogar eine eigene Konferenz ins Leben gerufen, auf der prominente Expert:innen über die Zukunft des Bauens diskutieren: das FORUM:BAU.
Müssen wir Zement neu erfinden?
Klimawende heißt Baustoffwende. Dafür bauen wir in Lägerdorf einen Ofen, der die Welt verändert. Das Zementwerk der Zukunft setzt Maßstäbe in Effizienz und Umweltfreundlichkeit.
Neue Technologie und die innovative Kopplung verschiedener Industrien machen es uns mit der geplanten Ofenlinie erstmals möglich, im großindustriellen Maßstab Kohlendioxid aus der Abluft abzuscheiden und für die Weiterverarbeitung zu nutzen. Das Treibhausgas wird so zum Rohstoff. Eingebunden in innovative Stoffkreisläufe, die wir mit unseren Partnern in der Region aufbauen, werden Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid zum kongenialen Trio.
Der Standort Lägerdorf und die Westküste Schleswig-Holsteins entwickeln sich damit zum Modell für den klimafreundlichen Umbau von Industrieunternehmen und zum Vorreiter der Energiewende.
Zement gut, alles gut?
Nicht ganz. Denn grüne Baustoffe sind erst der Anfang. Auf globaler Ebene haben wir uns als Holcim Gruppe den anspruchsvollen Zielen der Science Based Targets Initiative verpflichtet und im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen das 1,5-Grad-Ziel gesetzt – als erster globaler Baustoffkonzern.
Doch eine nachhaltige Zukunft betrifft sämtliche Bereiche eines Unternehmens. Wir verstehen Nachhaltigkeit ganzheitlich. Das heißt, wir verpflichten uns den ESG-Kriterien: Nachhaltiges Handeln in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Indem wir Stoffkreisläufe schließen, Prozesse optimieren und über unsere Branchengrenzen hinaus nach Lösungen suchen, können wir eine moderne Baustoffherstellung entwickeln, den grünen Wandel der Industrie aktiv gestalten und so unseren Beitrag für eine bessere Zukunft leisten.
Genauso verpflichten wir uns auch den Menschen, die für und mit uns arbeiten: Die Sicherheit von Arbeitsplätzen und die Gesundheit der Mitarbeiter:innen und deren Familien stehen bei Holcim an erster Stelle. Aus diesem Verständnis heraus handeln wir in der Region, mit der Region und für die Region.
Mission: Null Emission?
Wir sind auf dem Weg dorthin. In allen unseren Zementwerken sind wir aufgebrochen in die klimaneutrale Zukunft. Wir haben in Lägerdorf, Höver und Beckum jeweils einen klaren Plan für die vollständige Dekarbonisierung der Zementproduktion entwickelt und arbeiten gemeinsam mit Partnern und Politik an der Umsetzung.
Dafür hinterfragen wir alles, was wir tun – genauso wie uns selbst. Wir transformieren unser Geschäftsmodell und entwickeln integrierte Industrieprozesse, in denen jeder Stoff, der anfällt, für andere Zwecke verwendet werden kann. Sogar CO2.
Dekarbonisierung ist für uns Herausforderung und Chance zugleich. Denn in einer klimaneutralen Welt steigt der Bedarf an industriell nutzbaren CO2. Wir setzen innovative Technologien ein und schaffen neue Wertschöpfungsketten. Als Pionier entwickeln wir dabei Lösungen auch für andere Branchen und mit ihnen zusammen.
Die Achtung der Menschenrechte und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind dabei die Basis unseres Handelns. Davon ausgehend transformieren wir uns und unsere gesamte Branche.
KANN ROHSTOFFABBAU DIE ARTENVIELFALT VERBESSERN?
Das muss er sogar! Unsere Branche muss zurecht hohe Anforderungen erfüllen - vor allem im Bereich Umweltschutz. Der Abbau von Rohstoffen geht immer mit Eingriffen in die Natur einher. Wir haben uns deshalb das Ziel gesetzt, jedes Abbaugebiet besser zu hinterlassen, als wir es vorgefunden haben. Dafür haben wir an allen Standorten, an denen natürliche Rohstoffe wie Kreide, Mergel oder Kies abgebaut werden, Pläne zur Renaturierung oder zum Management der Biodiversität etabliert.
Die Maßnahmen zur Renaturierung an unseren verschiedenen Standorten sollen den natürlichen Zustand der Abbaugebiete nicht nur wiederherstellen, sondern ihn möglichst sogar verbessern. Die Projekte werden in enger Abstimmung mit Behörden, Gemeinden und Naturschutzverbänden erarbeitet und zeigen, dass Umweltschutz und Rohstoffabbau keine Gegensätze sein müssen: Die Flächen für den Abbau von Kreide, Mergel oder Kies wurden vorher häufig als Agrarflächen genutzt, in einigen Fällen auch für intensive Landwirtschaft. Nach der Renaturierung weisen sie deshalb nicht selten eine deutlich höhere biologische Vielfalt auf als vorher - entweder durch die Herstellung natürlicher Lebensräume oder durch gezielte Projekte zum Artenschutz. So konnte eine vom Aussterben bedrohte Krebsart durch ein Forschungsprojekt in einem unserer Kieswerke wieder in der Schlei angesiedelt werden. Manchmal werden durch den Abbau selbst auch Lebensräume für Tierarten geschaffen, die dort vorher gar nicht heimisch waren - wie zum Beispiel die Uferschwalbe, die frische Abbruchkanten als Brutplatz nutzt.
KANN MAN NACHHALTIGKEIT MESSEN?
Kann man. All unsere Zementwerke sind mit dem CSC-Zertifikat in Platin ausgezeichnet - der höchsten Stufe für Nachhaltigkeit im Bereich Zementproduktion. Als erstes Unternehmen in Europa bieten wir außerdem für unser komplettes Zement-Portfolio produktspezifische Umwelt-Deklarationen (EPDs) an - und legen damit den Grundstein für die Errichtung nachhaltiger Gebäude. Für nachhaltiges Unternehmertum erhielt Holcim außerdem den Platin-Status der unabhängigen CSR-Rating-Plattform EcoVadis, die die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen in den vier Kategorien Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung bewertet. Damit gehören wir zum besten 1 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen im Bereich Zement, Kalk und Gips.
Transparente Information und der offene Dialog über Ziele und Wirkungen unseres Handelns sind die Grundlagen für Glaubwürdigkeit und Vertrauen - besonders auf lokaler Ebene und in den Gemeinden, in denen wir tätig sind. In unseren Nachhaltigkeits- und Umweltberichten veröffentlichen wir deshalb regelmäßig Kennzahlen und Informationen über unsere Emissionen und Grenzwerte, stellen Veränderungen dar und zeigen auf, wie wir unserer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung gerecht werden.