Einsatz alternativer Roh- und Brennstoffe
Der Einsatz ausgewählter Abfallfraktionen als alternative Roh- und Brennstoffe (AFR) hat in der Herstellung von Zementklinker eine lange Tradition. Dieser Ansatz zählt zu den nachhaltigsten abfallwirtschaftlichen Lösungen.
Holcim Deutschland bekennt sich bei der Herstellung ihrer Produkte klar zum Umweltschutz. Moderne Ofentechnologien ermöglichen heute zunehmend die Verwertung (Co-Processing) geeigneter Ersatzstoffe im Produktionsprozess. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und physikalischen Parameter ersetzen sie natürliche Roh- und Brennstoffe.
Wir sorgen dafür, dass in unseren energieintensiven Zementwerken in Lägerdorf und Höver Abfälle aus Kommunen oder Industriebetrieben zu alternativen Roh- und Brennstoffen werden.
Mit dieser Entsorgungslösung leistet Holcim Deutschland einen wichtigen Beitrag zur ökologisch und ökonomisch sinnvollen und rückstandslosen Verwertung geeigneter Abfallstoffe und Nebenprodukte und schließt Stoffkreisläufe. Wir schonen damit gleichzeitig natürliche Ressourcen und tragen zur Senkung der CO2-Emissionen bei.
Transparent und dialogbereit
Prepol SC
Am 10. Februar 2014 wurde im Werk Lägerdorf die offizielle Inbetriebnahme des Innovationsprojekts PREPOL SC gefeiert. PREPOL SC steht für die englische Bezeichnung “Precalciner POLYSIUS Step Combuster”. Diese spezielle, mit Stufen ausgerüstete Brennkammer erlaubt bei der Zementproduktion nun die Verbrennung grobstückiger, nicht flugfähiger Ersatzbrennstoffe im Ofenprozess. PREPOL SC ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Einsatz von 100 Prozent Ersatzbrennstoffen. Damit schont Holcim fossile Rohstoffe und reduziert CO2-Emissionen. Für das Projekt Prepol SC wurde Holcim Deutschland mit dem Umweltpreis der Wirtschaft der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft ausgezeichnet.
Verwertung von Rotorblättern in Lägerdorf
Der Unternehmensbereich Geocycle hat bereits vor Jahren eine nachhaltige Lösung geschaffen und einen Entsorgungsweg entwickelt, der – passend zur „Grünen Technologie“ der Windkraft – eine vollständige energetische und stoffliche Verwertung faserverstärkter Großbauteile sicherstellt: Die in den Blättern enthaltenen Harze können als Brennstoff genutzt werden. Als Regelbrennstoff dient normalerweise Braunkohle. Eine Tonne Rotorblattmaterial ersetzt etwa 600 Kilogramm Kohle. Das Silizium aus der Glasfaser der Rotorblätter verbleibt als Korrekturstoff in dem Produkt und ersetzt natürlichen Sand, der üblicherweise eingesetzt wird. Somit entsteht ein vollständiger Produktkreislauf: Die ausgedienten Rotorblätter werden verwertet, indem sie als Brennstoff im Klinkerprozess und die Verbrennungsasche als Korrekturstoff im Rohmehl genutzt werden. Der so produzierte Zement kann dann wiederum als Baustoff für die Errichtung neuer Windkraftanlagen eingesetzt werden.
Aktuell gibt es allerdings kein Unternehmen, das Material in der von uns benötigten Qualität aufbereitet. Daher kommen derzeit keine glasfaserverstärkten Kunststoffe (GFK) aus Rotorblättern bei uns zum Einsatz.