Das Sperrwerk Wedeler Au liegt in unmittelbarer Nähe der Stadt Wedel, Holstein in der ersten Deichlinie. Das Sperrwerk dient dem Hochwasserschutz und der Binnenentwässerung durch die Wedeler Au und stellt eine schiffbare Verbindung zwischen der Elbe und der Wedeler Au dar.
Das Sperrwerk wurde in den Jahren 1976/1977 in Stahlbetonbauweise erstellt. Es handelt sich um ein rund. 78 Meter langes, auf Pfählen tiefgegründetes, nach oben offenes Trogbauwerk. Sowohl auf der Binnen- wie auch auf der Seeseite schließen sich an den eigentlichen Baukörper rund 15 bis 20 Meter lange Flügelwände aus Stahlspundbohlen mit Stahlbetonholm an. Des Weiteren führt eine Brücke über das Sperrwerk. Zur Instandhaltung des Sperrwerks wurden 2020 in einem ersten Bauabschnitt die Sperrwerkswände nachverankert und es wurde eine Betoninstandsetzung durchgeführt. Die Bauausführung lag bei der Ludwig Freytag GmbH & Co. KG im Auftrag des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein.
Im zweiten Bauabschnitt der Instandsetzungsmaßnahme wurden die über 40 Jahre alten hölzernen Stemmtorpaare durch Stahltore ersetzt. In diesem Zusammenhang wurden die kompletten Antriebe als Triebstockantrieb anstelle des vorherigen hydraulischen Antriebs ausgeführt. Zusätzlich zu den Stemmtoren wurde eine Stauklappe für die binnenseitige Wasserstandsregulierung ebenfalls durch einen Neubau ersetzt und mit einem Triebstockantrieb versehen. Für die komplett neue Antriebsanlage wurde außerdem das vorhandene nicht mehr den Anforderungen entsprechende Betriebsgebäude abgerissen und durch einen tiefgegründeten Neubau ersetzt, wodurch eine spätere optionale Fernsteuerung ermöglicht wird.
Holcim war an dem Sanierungsprojekt dreifach beteiligt: Den Transportbeton für das Bauwerk lieferte das Joint Venture TBN Transportbeton Nord GmbH. Das Holcim Tochterunternehmen VETRA Betonfertigteilwerke GmbH produzierte Filigrandecken, Treppenanlagen und Podeste für das Betriebsgebäude im Werk Essen bei Oldenburg. Und die seeseitige Deichsicherung erfolgte im Bereich des Betriebsgebäudes mit Holcim Basalton Quattroblocks, da hier eine steilere Böschungsneigung als im sonstigen Deichprofil vorhanden ist.
Weiterer Link zu dem Projekt:
https://ing-mohn.de/projekte/instandsetzung-des-sperrwerkes-wedeler-au/