Erste Brücke mit einem CPC-Belag in Hamburg
Ein Premieren-Projekt in Hamburg: Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) suchte für eine Brücke in Wilhelmsburg nach einer neuen und nachhaltigeren Lösung gegenüber herkömmlichen Baumaterialien. Am Ende entstand die erste Brücke mit einem CPC-Belag in Hamburg.
In der Hansestadt Hamburg stehen über 2.000 Brücken – viele davon aus Holz. Diese Bauwerke sind ständigen Witterungsbelastungen ausgesetzt, sodass ein regelmäßiger Bedarf an Wartung und Grundinstandsetzung besteht. So ist die theoretische Nutzungsdauer von Holz unter derartigen Bedingungen auf 30 Jahre begrenzt.
Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) hat es sich zum Ziel gemacht, neue und innovative Materialien für die Sanierung zu prüfen und auszuprobieren. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Lösungen und guten Alternativen zu den bisher zum Einsatz kommenden Materialien“, sagt Petra Pasdzior vom LSBG.
Federführend bei dieser Aufgabe ist der Fachbereich Innovation und Nachhaltigkeit, der u.a. die Förderung neuer Materialien und Bauweisen im Konstruktiven Ingenieurbau voranbringen soll. Vor rund drei Jahren kam es zum ersten Kontakt mit Andreas Borgstädt, Berater und Vertrieb Betonfertigteile bei Holcim. „Herr Borgstädt ist Ende 2021 auf den LSBG zugekommen und es hat eine Systemvorstellung stattgefunden“, so Pasdzior weiter. „Daraufhin wurde geschaut, welches Projekt sich für den Einsatz der CPC-Platte eignet.“
CPC-Elemente prädestiniert für Brückenbauwerke
Anlass für die Vorstellung von CPC-Betonelementen war, dass Andreas Borgstädt von der Vielzahl an Holzbrücken hörte, die aufgrund des Zustands und des Alters kurz- bis mittelfristig Instandgesetzt werden müssen, damit eine Stand- und Verkehrssicherheit weiterhin gegeben ist. Aus diesem Grund wollte er dem LSBG verschiedene Holcim-Produkte vorstellen, die in der Freien und Hansestadt Hamburg zum Einsatz kommen könnten. Die Produktvorstellung überzeugte und der LSBG entschied sich dafür, bei der Grundinstandsetzung der Brücke einen Bodenbelag aus CPC zu verwenden.
„CPC ist besonders, weil es eine sehr lange Lebensdauer von etwa 100 Jahren bietet, was im Vergleich zu anderen Materialien ein enormer Vorteil ist“, so Andreas Borgstädt. Die Oberfläche der CPC-Platten wird im Werk gebürstet und erhält dadurch Rutschhemmklasse R12 oder R13 ohne zusätzliche Beschichtung. Zudem ist der verwendete Beton resistent gegen Wasser, Frost und Tausalz und enthält keine Stahlbewehrung, die rosten könnte. Dennoch verfügt das Element über eine hohe Festigkeit, die eine hohe Belastbarkeit der Brücke zulässt.
„Alle diese Kriterien zusammen machen CPC-Elemente sehr widerstandsfähig und nachhaltig, sodass sie für den Einsatz bei Brückenbauwerken geradezu prädestiniert sind", so Andreas Borgstädt. Bevor das CPC-Element im Holcim-Betonfertigteilwerk in Essen bei Oldenburg (Niedersachsen) in Auftrag gegeben wurde, mussten noch verschiedene technische Details geklärt werden. Denn da die Brücke die Erste ihrer Art in Hamburg ist, gab es noch keine LSBG-internen Referenzprojekte, anhand derer Fragen geklärt werden konnten.
Von CPC-Elementen überzeugt
„Die Abstimmung mit der Baufirma Peters Bau und dem LSBG nahm natürlich etwas Zeit in Anspruch“, sagt Andreas Borgstädt. „Es gab immer wieder Details zu klären – insbesondere, was die Entwässerung der Brücke betraf. Letztlich entschied man sich dazu, ein leichtes Gefälle in das CPC-Element zu integrieren, um den Ablauf des Wassers zu ermöglichen.
Da die Brücke nur aus einem einzigen CPC-Element (7,20 Meter x 3,14 Meter) besteht und über keinerlei Fugen verfügt, wird die Unterkonstruktion geschützt und das Begehen und Befahren ist viel komfortabler – auch die Montage gestaltete sich dementsprechend leicht. „Letztlich haben wir viel positives Feedback bekommen und Bauleiter Jan Trede von Peters Bau hat uns nach Ende der Durchführung für weitere Projekte empfohlen“, so Andreas Borgstädt.
Auch der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer zeigte sich mit der Planung und Durchführung sowie dem finalen Resultat sehr zufrieden. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat“, sagt Petra Pasdzior. „Wir würden uns freuen, wenn eine weitere Zusammenarbeit bei neuen Projekten zustande kommt.“
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