Erhalt der Artenvielfalt: Edelkrebse in Kiesseen von Holcim haben sich gut entwickelt
Aktuell wird in Schleswig-Holstein an verschiedenen stillgelegten Kiesseen der Firma Holcim der Versuch unternommen, den vom Aussterben bedrohten Europäischen Edelkrebs auszusiedeln und der Art so ein Überleben in Schleswig-Holstein zu ermöglichen.
Edelkrebse sind die größten wirbellosen Tiere im Süßwasser und waren bis vor einigen Jahrzehnten in Deutschland und auch in Schleswig-Holstein weit verbreitet. Heute sind die meisten freilebenden Populationen jedoch durch eingeschleppte amerikanische Flusskrebse und deren Krankheiten nahezu vollständig verschwunden. Und in Schleswig-Holstein gibt es eine weitere Besonderheit – nirgendwo sonst in Deutschland besitzen die Edelkrebse eine so hohe genetische Vielfalt wie in unseren Gewässern. Daher fördert das Land Schleswig-Holstein dieses Projekt mit Mitteln aus dem Programm „Fischhorizonte“. Ziel ist es, den vom Aussterben bedrohten Edelkrebs in freier Natur zu erhalten.
Gerade Kiesseen sind wichtige Refugien für Edelkrebse, da sie dort einen geeigneten Lebensraum mit guter Wasserqualität vorfinden. Und die invasiven Flusskrebse können sich dorthin nicht so leicht ausbreiten – ein wichtiger Aspekt wie Kiesseen unsere Natur und Landschaft bereichern können.
Koordiniert wird dieses Leuchtturmprojekt mit bundesweiter Bedeutung vom Institut für nachhaltiges Ressourcenmanagement. Die Aufzucht der Besatzkrebse erfolgt in der Krebszucht Oeversee und Holcim unterstützt maßgeblich durch die Vorauswahl und Bereitstellung der dringend benötigten Gewässer.
Ursprünglich stammen die in den Kiesseen ausgesetzten Edelkrebse aus dem Oberlauf der Eider. Allerdings haben sich dort invasive amerikanische Flusskrebse stark ausgebreitet, sodass die Edelkrebse aus der Eider über kurz oder lang verschwinden werden. Daher wurden Edelkrebse aus der Eider entnommen und in der Krebszucht Oeversee für die Ansiedlung in den Kiesseen vermehrt. „Entscheidend ist, die richtigen Gewässer für eine Ansiedlung zu finden. Maik Hamann von Holcim war sofort begeistert von dem Projekt und dank der guten Zusammenarbeit konnten schnell mehrere geeignete Gewässer gefunden und mit kleinen Edelkrebsen besetzt werden“ erläutert Projektleiter Kai Lehmann.
Nun wurde der Erfolg der Ansiedlung überprüft und hierfür wurden spezielle Krebskörbe ausgelegt. Anhand der gefangenen Krebse kann die Entwicklung der Tiere beurteilt werden. Es sieht so aus, als würden sich die edlen Krebse in den Kiesseen sehr wohl fühlen! An allen Standorten wurden mehrere gut gewachsenen Krebse gefangen – die Aussichten für eine Vermehrung in den Kiesseen von Holcim sind sehr gut. Das größte Exemplar war über 9 cm lang und wog etwa 35 g. Bei der Aussiedlung vor einem Jahr waren die Tiere dagegen nur ca. 3 cm groß und wogen etwa 1 Gramm. Mit Blick auf die unterschiedlichen Kiesseen zeigen sich jedoch beim Wachstum der Tiere gewisse Unterschiede, die derzeit auf die Seegröße und das unterschiedliche Nahrungsangebot zurückgeführt werden.
Wenn sich die Populationen im Jahr 2021 weiter so gut entwickeln gehen die Projektpartner davon aus, dass sich die Edelkrebse eigenständig weiterentwickeln. Um dies zu unterstützen, wurden nun erneut etwa 3.000 Tiere in die Gewässer von Holcim ausgesetzt. Im Sommer 2021 wird der Erfolg der Ansiedlung erneut überprüft.
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