Dormettinger besichtigen Bruch, Bagger und erfahren Wissenswertes über Rekultivierung

Exklusive Führung für Standortgemeinde / Reges Interesse

 

Dormettingen. Zu einem abendlichen Spaziergang durch den neu aufgeschlossenen Ölschieferbruch genauso wie durch die zur Rekultivierung anstehende ehemalige Abbaufläche hat der Dormettinger Arbeitskreis Freizeit und Kultur eingeladen. Zur exklusiven Führung durch das Ölschieferbruchgelände begrüßten Bürgermeister Anton Müller sowie Holcim Werksleiter Dieter Schillo rund 60 Dormettinger Bürgerinnen und Bürger.

Fasziniert war die Gruppe von der Größe des neuen Baggers, der von Holcim angeschafft worden ist, um Sprengungen zu vermeiden, solange in direkter Nähe zur Gemeinde abgebaut wird. Pressesprecherin Sabine Schädle erläuterte, dass Holcim damit auch einer expliziten Forderung der Gemeinde nachgekommen ist. Der Motor des gelb leuchtenden Komatsu-Baggers bringt eine Leistung von 786 PS und begeistert mit 1.800 Umdrehungen pro Minute. Die Baggerschaufel fasst 7,5 Tonnen Ölschiefer. Der Meister im Ölschieferbruch, Matthäus Bliestle erzählte den interessierten Gästen vom Arbeitsablauf im Steinbruch und stellte sein Team vor.

Dass der 180 Millionen Jahre alte Ölschiefer in der Wissenschaft als Posidonienschiefer bekannt ist, erläuterte die Geologin und Paläontologin Dr. Annette Schmid-Röhl. Er ist benannt nach der kleinen Muschel „Posidonia“ – heute auch Bositra genannt - die meist nur 0,5 bis 1 cm groß wurde und die vor allem in den obersten Schichten des Schiefers massenhaft vorkommt. Man hat dort bis zu 20 000 Muscheln pro Quadratmeter gezählt.

Nach einer ersten Fragerunde rund um den Ölschieferabbau, die Pressesprecherin Sabine Schädle moderierte, marschierten die interessierten Gäste auf die andere Seite der Kreisstraße zu den  Rekultivierungsflächen. Hier erläuterte Hans Offenwanger vom Büro für

Landschaftsplanung und Naturschutzplanung AG.L.N. sehr eindrücklich den komplizierten Wiederaufbau einer Rekultivierungsfläche, die verschiedenen Anforderungen wie landwirtschaftlicher Nutzung, Erholung und Naturschutz zu dienen hat.

Nach zweieinhalbstündiger Führung und einer umfassenden Schlussdiskussion dankte Bürgermeister Anton Müller den Teilnehmern aller Altersgruppierungen für ihr großes Interesse und ihre rege Beteiligung in den Fragerunden. Er stellte fest, dass der Arbeitskreis Freizeit und Kultur mit diesem Angebot wieder einmal ein gutes Gespür für Themen, die Dormettingen interessieren, bewiesen hat. Der Bürgermeister bedankte sich beim Holcim-Team für die kurzweilige Führung und die anschaulichen Erklärungen.

 


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