Der Albvorlandtunnel ist ein Teilprojekt der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm und wird den Bahnverkehr in Baden-Württemberg spürbar voran bringen. Die Holcim Kies und Beton GmbH hat von 2017 bis 2019 dafür gesorgt, dass die Betonlieferungen für die Tübbinge „just-in-time“ und in höchster Qualität erfolgten.
54.000 Tübbinge wurden insgesamt für den Albvorlandtunnel verbaut. Als Tübbing wird ein Bauteil eines Tunnels bezeichnet, das die Außenschale der Tunnelröhre bildet. Es handelt sich dabei um ein vorgefertigtes Betonsegment. Üblicherweise bilden sieben Tübbinge einen vollständigen Ring. Je nach Tunnellänge braucht es eine Vielzahl von Ringen.
Und auch da, wo die Tübbinge nicht eingesetzt werden konnten (z.B. in starken Kurven), lieferte Holcim die Lösung: Hier wurde stattdessen mit Spritzbeton gearbeitet, der mit einem speziell für solche Herausforderungen konzipierten Spritzzement produziert wird. Der Spritzbeton wurde direkt auf die armierte Oberfläche der Tunnelaushöhlung gespritzt. Beim Albvorlandtunnel kamen fast 19.000 Kubikmeter Spritzbeton zum Einsatz.
Der beim Albvorlandtunnel verwendete Spritzzement wurde inzwischen durch Holcim weiterentwickelt und optimiert. Das Ergebnis ist der Holcim Rapido 4 R, ein Spritzzement für besondere Anforderungen. Dabei handelt es sich um einen Portland-Schiefer-Kalkstein-CSA-Zement mit "Allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung" für alle Expositionsklassen. Der Portlandzementklinker sorgt für exzellente Frühfestigkeit und der gebrannte Schiefer für hohe Endfestigkeit. Es war das erste Mal, dass Holcim in Süddeutschland zwei mobile Beton-Mischanlagen an einer Baustelle installiert hatte: eine in Kirchheim (Teck) für die Tübbingbeton-Produktion und eine in Wendlingen für den Spritzbeton sowie Ingenieurbaubeton. Für die umfangreichen Vorversuche und die Rezeptoptimierungen zeichnete die Holcim Prüfstelle in der Region Stuttgart verantwortlich – unterstützt vom Produktmanagement des Zementwerks in Dotternhausen.
Das Bauunternehmen Implenia realisiert für die Deutsche Bahn das 380-Millionen-Euro Projekt Albvorlandtunnel und fertigte in einer vor Ort aufgestellten Produktionshalle in Kirchheim (Teck) die Tübbinge an. Direkt daneben stellte Holcim eine mobile Beton-Mischanlage auf , in der der Beton produziert wurde. Nicht nur die Betonage und Produktion vor Ort verlief in ungewöhnlichen Dimensionen. Für die Erstellung des Teilabschnitts am Westportal hat Implenia erstmals BIM-Modelle in solch einem komplexen Infrastrukturprojekt eingesetzt. Und auch bei Holcim war ein großes Team an Mitarbeitern im Hintergrund beschäftigt. Der Albvorlandtunnel ist der drittlängste Tunnel des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm. Nach seiner Fertigstellung wird der Eisenbahntunnel einer der zehn längsten in Deutschland sein. Weitere Informationen finden Sie in unserem ausführlichen Referenzbericht.