bAUSTOFFrecycling – Baustoffwende dank Recycling
Wertvolle Baustoffe hochwertig aufbereiten und wiederverwenden: Kreisläufe sind der Schlüssel zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft. Durch die Aufbereitung von Abbruchmaterialien zu neuen Baustoffen werden die natürlichen Rohstoffressourcen geschont. Die nachfolgenden Verfahren, wie Beton-Recycling, sind vielversprechende Methoden, um die Baustoffwende voranzutreiben.
Nachhaltige Bauwirtschaft in Deutschland
Deutschland befindet sich im Wandel zu einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Dafür erforderlich ist auch eine Baustoffwende. Beim Umgang mit Abfällen, die beispielsweise beim Abbruch von Gebäuden, der Sanierung von Straßen, Tunneln oder Gleisen anfallen, soll die Entstehung von Abfällen möglichst vermieden werden. Die Schonung natürlicher Ressourcen gelingt auf unterschiedlichen Wegen: Einerseits spart es langfristig Ressourcen, wenn Gebäude und Infrastrukturen auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt werden, andererseits ist eine sinnvolle Weiter- und Wiedernutzung des verbauten Materials notwendig, um den Einsatz neuer Primärressourcen zu verringern.
Abfälle, die nicht vermieden werden können, sollen durch recyclinggerechtes Bauen, eine recyclinggerechte Bewirtschaftung der Baustelle und einen recyclinggerechten Abbruch im Wirtschaftskreislauf gehalten werden – und das möglichst hochwertig, durch Re- und Upcycling statt Downcycling.
Der Einsatz von Recycling-Baumaterial bringt auch Herausforderungen mit sich. Eine effektive Sortierung und Aufbereitung sind wichtig, um die Qualität der recycelten Baustoffe sicherzustellen. Voraussetzung für die Anwendung von Recycling-Baustoffen ist die Gleichwertigkeit ihrer bautechnischen Eigenschaften im Vergleich zu Baustoffen aus Primärrohstoffen. Wichtig ist zudem die Umweltverträglichkeit von Recycling-Baustoffen. Sie dürfen keine Schadstoffe freisetzen, die die Qualität von Boden und Grundwasser nachhaltig negativ beeinflussen könnten. Deshalb sind besondere Qualitätssicherungsmaßnahmen notwendig.
Langfristig ist die Integration von recycelten Baustoffen in Bauprojekten auch ein Schritt in Richtung Klimaneutralität. Kurzfristig erfordert die Aufbereitung jedoch selbst Energie. Hier sind weitere Fortschritte nötig, um die Aufbereitung selbst ressourcenschonender zu gestalten.
Verfahren und Techniken zum Recycling von Baustoffen
Im Bereich des Baustoff-Recyclings stehen verschiedene Verfahren und Techniken im Mittelpunkt, die es ermöglichen, Ressourcen effizient zu nutzen.
1. Verwertung von Bau- und Abbruchabfällen
Beim Bau und Rückbau von Gebäuden fallen Materialien an. Durch sorgfältiges Sortieren und Verarbeiten dieser Abfälle können verschiedene Baumaterialien wie Beton, Ziegel und Metalle recycelt und wiederverwendet werden. Dieser Prozess reduziert nicht nur den Bedarf an Deponien, sondern minimiert auch den Verbrauch natürlicher Ressourcen. Ziel der hochwertigen Aufbereitung ist es, dass Baumaterialien wieder für denselben Zweck genutzt werden können – und aus Häusern wieder Häuser werden. Das Bundesumweltamt schreibt: „Der Gebäude- und Infrastrukturbestand ist mit rund 28 Mrd. t (Stand 2010) ein wichtiges Rohstofflager, das nach der Nutzung dem Recycling zugeführt werden kann.“
2. Asphaltrecycling
Beim Asphaltrecycling wird brüchig oder rissig gewordener Asphalt abgetragen. Dabei werden entweder ganze Schollen weggebrochen oder mithilfe einer Asphaltfräse Schicht für Schicht entfernt. In Asphaltmischanlagen wird das Material aufbereitet und zu hochwertigen Asphaltmischungen weiterverarbeitet. Dies trägt zur Verringerung des Abfallaufkommens bei und senkt den Energieverbrauch im Vergleich zur Neuproduktion von Asphalt.
3. Recyclingbeton (R-Beton)
Beim Recycling-Beton (R-Beton) wird Beton gebrochen und nach Korngrößen sortiert. Dieser kann anschließend in der Herstellung von neuem Beton eingesetzt werden, wodurch die Umweltauswirkungen reduziert werden. Recyclingbeton bietet die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten. Er weist eine vergleichbare Performance wie Beton mit natürlicher Gesteinskörnung auf und kann daher im Hochbau wie auch bei anderen Bauprojekten gleichwertig eingesetzt werden. Kreislauf ohne Kompromisse.
4. Recycling von Bauholz
Holz ist ein wertvoller Baustoff, der recycelt die Grundlage für neues Schnittholz bilden kann, sofern das Holz unbehandelt und in einem guten Zustand ist. Massives Holz kann zudem als Basis für die Produktion von Spanplatten oder Trägerholz für Bodenbeläge dienen. Damit ist eine direkte Wiederverwertung im Bausektor möglich. Beim Recycling von Bauholz verhindern oft Schäden durch Feuchtigkeit oder Ungeziefer ein hochwertiges Recycling. Der sorgfältige Umgang mit Bauholz trägt dennoch zur Erhaltung der Ökosysteme bei.
5. Metallrecycling
In Bauabbruchmaterialien befinden sich unterschiedliche Metalle, zum Beispiel Stahlträger und Moniereisen. Diese können beim Abbruch unterschiedlich gut herausgelöst werden. Moderne Aufbereitungstechnologie ermöglicht es, die metallischen Bestandteile aus dem Abbruchmaterial zu lösen, diese können eingeschmolzen und wiederverwendet werden.
Baustoff-Recycling mit Holcim
Eine treibende Kraft für nachhaltiges Bauen
Holcim Deutschland nimmt eine Führungsrolle bei der Transformation der Baustoffindustrie ein. Wir setzen konsequent auf Kreislaufwirtschaft: Es ist das Ziel von Holcim Deutschland, die Bauindustrie durch die Wiederverwendung wertvoller Rohstoffe umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten – und ein Vorreiter der Baustoffwende zu sein. Der Fokus liegt dabei auf der Schonung der Ressourcen und der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in der Baubranche.
Baustoffrecycling-Center für eine umweltfreundliche Zukunft
Holcim Deutschland ist überzeugt, dass es eine Wende von linearen Produkt-Lebenszyklen zu konsequent zirkulären Prozessen geben muss. Wir legen großen Wert darauf, hohe Qualität der Ausgangsprodukte sicherzustellen - dies gilt insbesondere für die Verwendung von Recycling-Baustoffen in Beton und Zement.
Wir haben unter anderem mit unseren ECOCycle Centern mit dem Aufbau von Recycling-Hubs begonnen. Hier werden mineralische Bauabfälle angenommen und für die Wiederverwertung aufbereitet. Dieses und weitere Angebote werden wir bei Holcim weiter ausbauen. Denn die Zukunft des Bauens ist zirkulär.