Membrantrennverfahren:
Holcim Zementwerk Höver erhält weitere Förderung zur Erprobung innovativer CO2-Abscheidetechnologien
Bereits seit längerer Zeit erprobt Holcim Deutschland im Werk Höver mit seinen Partnern die CO2-Abscheidung von Rauchgasen im Zementsektor. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Projekt nun bereits zum zweiten Mal und ermöglicht damit die Realisierung einer Durchführbarkeitsstudie, bei der erstmals in Deutschland die membranbasierte CO2-Abtrennung in einem Zementwerk auf ihre Skalierungsfähigkeit untersucht wird.
Bereits im vergangenen Jahr erhielt Holcim im Rahmen des Programms “Dekarbonisierung der Industrie” einen Zuwendungsbescheid vom BMWK für die Grundlagenforschung zur klimafreundlichen Zementherstellung im Zementwerk Höver (Niedersachsen). Im Zentrum steht dabei die Errichtung einer CO2 Abscheideanlage auf dem Werksgelände, die auf einer innovativen Membrantechnologie basiert und als End-of-Pipe-Lösung ausgeführt wird. Diese ist dem eigentlichen Zementherstellungsprozess nachgeschaltet und kommt daher ohne kostenintensive Umbauten der bestehenden Anlage aus, was die Dekarbonisierung bestehender Zementwerke technisch deutlich vereinfacht. Für die Tests hat sich die Holcim (Deutschland) GmbH mit den Partnern Cool Planet Technologies Limited, einem Unternehmen aus dem Bereich nachhaltige Technologien mit Fokus auf CO2-Abtrennung, sowie dem Helmholtz-Zentrum Hereon auf eine Zusammenarbeit in Höver verständigt. Mit der neuerlichen Förderung durch das BMWK folgt nun die umfangreiche Evaluation und Optimierung der Technologie für den Einsatz im großindustriellen Maßstab.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Stefan Wenzel: „Es ist wichtig, die bislang unvermeidbaren prozessbedingten CO2-Emissionen aus der Zementherstellung mit neuen Technologien zu reduzieren. Ich freue mich, dass wir diese Technologieentwicklung von Holcim mit Mitteln aus dem Programm Dekarbonisierung in der Industrie unterstützen können. Auch künftig wollen wir im Einklang mit den Eckpunkten der Carbon Management Strategie ähnliche Projekte fördern, dazu haben wir kürzlich die Bundesförderung Industrie und Klimaschutz gestartet."
Hintergrund:
Bei der Produktion von Zement wird in großen Mengen CO2 aus dem Gestein freigesetzt. Daher sind etwa zwei Drittel dieser Emissionen rohstoffbedingt und damit unvermeidbar. Um das CO2 künftig aus dem Abgasstrom zu entfernen, forscht Holcim in Höver an einem Versuchsaufbau zur membranbasierten Abscheidung des Treibhausgases. Die ersten Testergebnisse aus der Vorversuchsphase waren außerordentlich positiv. Bestätigen sich die guten Ergebnisse, soll die Anlage schrittweise erweitert werden, sodass sie nach der finalen Ausbaustufe rund 90 Prozent der CO2 Emissionen abtrennen und hochreines CO2 für die weitere Nutzung in nachgelagerten Wertschöpfungsstufen liefern kann.
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