Auszeichnung für neuen Fledermaustunnel

Ein stillgelegter Fördertunnel im Kieswerk Willich wurde zum Fledermausquartier umfunktioniert. Für das Projekt wurden Holcim und der Naturschutzbund (NABU) jetzt mit dem Nachhaltigkeitspreis der Stadt Willich ausgezeichnet.

Eigentlich hätte der Tunnel zurückgebaut werden sollen. Damit sich die Natur erholen kann, muss jedes Abbaugebiet nach der Nutzung wieder in seinen Ursprungszustand gebracht werden. Manchmal bietet sich allerdings die Chance, ein Gebiet ökologisch aufzuwerten - zum Beispiel durch einen Fledermaustunnel. So wurde in Willich ein 30 Meter langer ausgedienter Fördertunnel, durch den vorher Kies und Sand transportiert wurden, zum Fledermausquartier umfunktioniert.

Die Idee für das Projekt stammt von Namican Tüleyli, Projektleiter Lagerstätten, Genehmigungen, Umweltschutz West bei Holcim. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund (NABU) Willich, der sich seit Jahren für den Schutz von Fledermäusen einsetzt, startete er im Winter letzten Jahres das Projekt, das kurz vor Weihnachten fertiggestellt wurde. Während Holcim die gesamte Fördereinrichtung zurück baute, die Tunnelenden verschloss und eine Sickergrube im Erdreich über dem Tunnel anlegte, kümmerte sich das Team des NABU um die eigentlichen Verstecke für die Fledermäuse: Insgesamt 1,2 Tonnen Hohlziegel mit zahlreichen kleinen Nischen und Löchern wurden an der Decke befestigt. Hier finden die Tiere nicht nur tagsüber Unterschlupf, wenn sie sich zum Schlafen zurückziehen, sondern können auch überwintern. Damit sie genügend Nahrung finden, wurde auch die Umgebung rund um den Tunnel naturnah gestaltet.

Der alte Tunnel bietet ideale Bedingungen für die Tiere: Er ist geschützt, kühl und hat eine hohe Luftfeuchtigkeit von 90 bis 100 Prozent. Aufrechterhalten wird sie durch Regenwasser, das durch eine trichterförmige Öffnung einfließt. Dieses kalte, feuchte Klima ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Körperfunktionen der Tiere während des Winters ausgeschaltet bleiben und sie nicht zu früh aufwachen.

Die Stadt Willich hat das Projekt jetzt mit ihrem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. “Wir freuen uns sehr über diesen Preis und die Unterstützung, die wir vonseiten des Kreises, der Stadt und des NABU bekommen”, sagt Namican Tüleyli. “Für uns als Unternehmen ist es wichtig, dass unsere Maßnahmen im Bereich Umweltschutz und Artenvielfalt auch Wirkung zeigen - deshalb hoffen wir, dass das neue Quartier von den Fledermäusen gut angenommen wird.” 

Die 500 Euro Preisgeld reichte er gleich weiter an Monica und Jack Sandrock, die den Scheck stellvertretend für den NABU entgegennahmen. Für sie sei der Preis die “Würdigung eines beispielhaften Umweltprojekts”. “Die Umgestaltung des Tunnels leistet einen wertvollen Beitrag für den nachhaltigen Fledermausschutz und die Erhaltung der Artenvielfalt. Den Fledermäusen wird damit ein auf sie zugeschnittenes Quartier geboten, in dem sie frei und ungestört überwintern und ruhen können”, sagt Jack Sandrock, Vorsitzender des NABU-Ortsvereins. Das Projekt sei deshalb vorbildlich für den Arten- und Umweltschutz.

Bemerkenswert sei aus seiner Sicht auch die Verwendung bereits bestehender Strukturen, betont Sandrock. “Statt den alten Tunnel abzureißen, hat man ihm eine neue, sinnvolle Funktion verliehen und somit ressourcenschonend und in einem nachhaltigen Sinne agiert.”


Ob sich in den kommenden Wochen und Monaten bereits Fledermäuse in dem neuen Quartier angesiedelt haben, sollen spezielle Hörboxen zeigen, die am Eingang platziert werden. Sie sind ein wichtiges Werkzeug, um die Ultraschalllaute der Fledermäuse aufzuzeichnen. Die gewonnenen Informationen werden in einer Datenbank erfasst und auch für Informations- und Bildungszwecke genutzt - zum Beispiel bei den beliebten "BatNights" des NABU Willich.

Die Produktion von Zement und Beton basiert auf natürlichen Rohstoffen, die in Steinbrüchen sowie in Kies- und Sandgruben abgebaut werden. Der Schutz der Artenvielfalt ist bei Holcim im strategischen Pfeiler „Umwelt“ in der Nachhaltigkeitsstrategie verankert und gehört integral zum Management der Abbaugebiete. Holcim hat sich zum Ziel gesetzt, jedes Abbaugebiet mindestens gleich gut oder sogar besser zu hinterlassen als vorher.


Mehr Informationen zu unserem Engagement unter: https://www.holcim.de/de/umwelt

 

**************************************

Pressekontakt:
Holcim (Deutschland) GmbH
Unternehmenskommunikation
Nicolas Schnabel
Troplowitzstr. 5
22529 Hamburg
Tel. (0 40) 3 60 02-273
nicolas.schnabel@holcim.com