Holcim TerraPact ist kein ganz neues Produkt, aber die Vorzüge des Verfüllbaustoffs überraschen auch Baufachleute immer wieder. Der Verfüllbaustoff zur hohlraumfreien Verfüllung von offenen Baugruben und Leitungsgräben hat viele Vorteile gegenüber der konventionellen Bauweise. Holcim TerraPact ist zeitweise fließfähig und selbstverdichtend, d.h. es sind im Gegensatz zum Sandeinbau keine großen Gerätschaften notwendig, um den Boden zu verdichten und er lässt sich auch an schwer zugängliche Orte Pumpen - was in diesem Fall von größter Bedeutung war:
Infolge der Unwetter des Sommers 2021 war im Sauerland an einem steilen Hang durch Abrutschen von Erdmassen eine Gasleitung des Versorgers Enervie freigelegt worden. Dieser Hauptversorgungsstrang für die Stadt Lüdenscheid wird mit einem Gasdruck von 70 bar betrieben und musste auf eine Notversorgung gedrosselt werden.
Der Zeitdruck war dementsprechend groß und die beauftragte Firma Fels- und Forstservice Kühr suchte nach einem Verfahren, um die Leitung im steilen Hang zu sichern. Die Rohrleitung durfte nicht mit Spritzbeton stabilisiert werden, sondern ein Sandgemisch war gefordert. Das hinzugezogene Baugrundinstitut (gbm Limburg) kontaktierte Holcim und erkundigte sich nach einem geeigneten Verfahren. Die konventionelle und extrem kostspielige Lösung wäre das Einbringen von Rheinsand per Helikopter gewesen.
Hier kam der Verfüllbaustoff Holcim TerraPact ins Spiel, der speziell zur hohlraumfreien Verfüllung von offenen Baugruben und Leitungsgräben entwickelt wurde. Die Herausforderung bestand darin, TerraPact mit einer 36er Pumpe und 50 Metern zusätzlicher Schlauchleitung in den Steilhang zu pumpen. Zudem war eine Konsistenz nötig, die das Material trotz des starken Gefälles von 25 Prozent in der Baugrube hält.
Nicht alltäglich, aber erfolgreich: Der Baustoff wurde über die große Entfernung bergauf gepumpt. Dafür musste die Holcim Betontechnik die Konsistenz von TerraPact exakt anpassen. Von Vertrieb, über Betontechnik, Produktion im Transportbetonwerk Lüdenscheid und Logistik bis zur Betonförderung griff bei Holcim ein Rad ins andere und schon nach drei Stunden Einbau vor Ort war die Gasleitung zur Zufriedenheit des Kunden komplett mit ca. 40 Kubikmetern Material neu umschlossen und gesichert.