Im August 2008 erfolgte der Start des bisher größten Public Private Partnership-Projekts (PPP) der Bundesrepublik Deutschland: Die Bundesautobahn 1 (A1) zwischen Hamburg und Bremen wurde bis Ende 2012 auf einer Strecke von 73 Kilometern von vier auf sechs Spuren ausgebaut. Im Auftrag der öffentlichen Hand erbringen und finanzieren private Unternehmen im Rahmen eines 30-jährigen Konzessionsvertrages Leistungen für den Ausbau der Strecke sowie deren Betrieb und Erhaltung. Holcim Deutschland lieferte 150.000 Tonnen Zement für die Bodenverfestigung und die Fahrbahndecke. Im Zuge der Brückenbauarbeiten an der Strecke lieferte die Holcim Beton und Zuschlagstoffe GmbH in einer Liefergemeinschaft den passenden Beton.
Täglich passieren rund 80.000 Autofahrer die A1 zwischen dem Buchholzer Dreieck und dem Bremer Kreuz – diese Zahl verdeutlicht, wie wichtig diese Strecke für den Personen- und Güterverkehr ist. Die Erweiterung der stark befahrenen und überlasteten Autobahn war daher eines der dringendsten Ausbauprojekte der deutschen Bundesregierung, die als Auftraggeber fungierte.
Holcim Deutschland lieferte für dieses Bauvorhaben zwei verschiedene Zemente. Der Holcim Ferro 4 (CEM II/A - S 42,5R) aus den Werken Höver und Lägerdorf wurde als Bindemittel für die hydraulisch gebundene Tragschicht eingesetzt. Für die Fahrbahndecke wurde der Holcim Pur 4N aus dem Werk Lägerdorf geliefert, ein CEM I 42,5 N. Die Strecke wurde in insgesamt 26 Bauabschnitte eingeteilt. Der Ausbau bei fließendem Verkehr an bis zu sieben gleichzeitig laufenden Bauabschnitten stellte besondere Anforderungen an die Logistik. Der streng durchgetaktete Zeitplan für die Belieferung der aktuellen Bauabschnitte war für die Hannoversche Silo GmbH eine Herausforderung, die sie gerne annahm: Die Disposition leistete ganze Arbeit, um die richtige Menge Zement zum richtigen Zeitpunkt in den richtigen Bauabschnitt bzw. zeitgenau zur zentralen Betonmischanlage Elsdorf zu liefern. Der Druck war hoch: Bei fehlgeschlagener Lieferung drohten Konventionalstrafen.
Der Ausbau der A1 erfolgt im Rahmen eines so genannten A-Modells. Bei PPP-Projekten nach dem A-Modell übernimmt ein privater Partner als Konzessionsnehmer im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland den Ausbau vorhandener Autobahnabschnitte sowie deren langfristige Erhaltung, den Betriebsdienst und die Finanzierung der Leistungen über einen Zeitraum von 30 Jahren.